Pressemitteilung: Kostenloses Azubi-Ticket für Schleswig-Holstein

Kostenloses Ticket für Bus und Bahn für Auszubildende, Schüler*innen und Studierende ist finanzierbar und sofort umsetzbar!Die Linkjsugend[’solid] Schleswig-Holstein unterstützt die Forderung der Landesschülervertretung der beruflichen Schulen Schleswig-Holstein nach einem Azubi-Ticket, welches Auszubildende im ganzen Land freier in ihrer Ausbildungsplatzsuche und Freizeitgestaltung macht. Dazu sagt Sebastian Borkowski, Jugendpolitischer Sprecher für die Linksjugend[’solid] im Landesvorstand DIE LINKE Schleswig-Holstein:

„Die Ausbildungsvergütung ist schon gering genug, und nur wenige Betriebe erstatten die Fahrtkosten zur Ausbildungsstätte oder Berufsschule. Viele Auszubildende sitzen in ihren Wohnorten fest – wer einen beträchtlichen Anteil seiner Vergütung für den täglichen Arbeitsweg ausgibt, dem fehlt es an Geld für Freizeit, Hobbies oder sogar Essen.

Der Ausbildungsreport der Gewerkschaftsjugend bescheinigt in erschreckender Regelmäßigkeit, dass Auszubildende, insbesondere im Hotel- und Gaststättengewerbe, in Schleswig-Holstein unterdurchschnittlich wenig verdienen. Wer weniger als 500 € im Monat zur Verfügung hat, muss genau planen, damit das Geld über den Monat reicht. Während es selbstverständlich erscheint, dass ein einheitliches Ticket für den Nahverkehr zum Studium an einer Hochschule dazugehört, fehlt es Betrieben und Politik in Schleswig-Holstein an Handlungswillen, die Auszubildenden in dieser Frage zu unterstützen. Von den Betroffenen wird immer höhere Mobilität verlangt, ohne dafür jedoch die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Suche nach Ausbildungsplätzen beschränkt sich daher häufig auf das nächste Umfeld, doch selbst das verhindert nicht, dass oft weite Strecken zur Berufsschule selbstständig finanziert werden müssen.

Ein kostenloses Azubi-Ticket kann ein erster Schritt sein, um eine duale Berufsausbildung auch außerhalb des eigenen Wohnortes aufzunehmen und sicherzustellen, dass die Ausbildungsvergütung für private Zwecke verwendet werden kann. Mobilität ist auch eine Frage von Teilhabe, durch ein kostenloses Azubi-Ticket wird Auszubildenden ermöglicht neben den Arbeitswegen auch Kultur- und Freizeitangebote in einem höheren Radius wahrzunehmen. Fahrtkostenregelungen können zwar Teil von Tarifverträgen sein, doch bei der durchlöcherten Tariflandschaft brauchen wir hier eine klare gesetzliche Regelung. Die Linksjugend[’solid] Schleswig-Holstein fordert, dass ein kostenloses Azubi-Ticket über eine Umlage der Betriebe mit besonderer Heranziehung der nicht ausbildenden Betriebe finanziert wird.“

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